Neues Netz für Deutschland

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Neues Netz für Deutschland

Investitionsprogramm für zukunftsfähige Schieneninfrastruktur und moderne Bahnhöfe geht weiter • DB modernisiert und erneuert 2023 rund 2.000 Kilometer Gleise, 1.800 Weichen, 200 Brücken und 650 Bahnhöfe

Artikel: Neues Netz für Deutschland

Investitionsprogramm für zukunftsfähige Schieneninfrastruktur und moderne Bahnhöfe geht weiter • DB modernisiert und erneuert 2023 rund 2.000 Kilometer Gleise, 1.800 Weichen, 200 Brücken und 650 Bahnhöfe • Zudem verstärken 5.400 neue Mitarbeitende das Infrastruktur-Team

Für mehr Kapazität im Schienennetz und eine leistungsfähige Infrastruktur setzt die DB ihr Investitionsprogramm „Neues Netz für Deutschland“ konsequent fort. Neben der Instandhaltung, dem Neu- und Ausbau und der Digitalisierung ist die Generalsanierung wichtiger Verkehrskorridore dafür in den kommenden Jahren ein wesentlicher Hebel.

Generalsanierung des hoch belasteten Schienennetzes

Die DB baut das hoch belastete Schienennetz in diesem Jahrzehnt zu einem Hochleistungsnetz aus. Moderne Anlagen reduzieren die Anzahl der infrastrukturbedingten Störungen deutlich, zusätzliche Überholmöglichkeiten für Züge sorgen für mehr Flexibilität. Dafür werden die jeweiligen Strecken mit einer Generalsanierung innerhalb weniger Monate modernisiert und zu Stabilitätsankern für das gesamte Schienennetz ausgebaut. 2024 startet die DB mit der Generalsanierung auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. 2025 folgen die Arbeiten auf den Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Im Vorfeld ertüchtigt die DB die Umleitungsstrecken, um während der Bauphasen einen stabilen Fahrplan sicherzustellen. Für die Umleitungsstrecken der Riedbahn investiert die DB im Jahr 2023 rund 21,5 Millionen Euro in Instandhaltungsmaßnahmen.

Auswahl und Priorisierung erfolgen in enger Abstimmung mit dem Bund und seinen Behörden sowie den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern. Kriterien dabei sind unter anderem die Auslastung des jeweiligen Korridors sowie der für die nächsten Jahre prognostizierte Baubedarf.

Rekordtempo für Hochleistungsnetz: DB wird Strecke Frankfurt/Main–Mannheim in nur fünf Monaten generalsanieren

Die Deutsche Bahn beginnt am 15. Juli 2024 auf der sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim mit den Generalsanierungen im hoch belasteten Schienennetz. Ein übergreifendes Team wird die Arbeiten so koordinieren, dass sie im Rekordtempo erfolgen können. Innerhalb von nur fünf Monaten wird die DB alle technischen Anlagen erneuern und 20 Bahnhöfe entlang der Strecke modernisieren. Mit der Generalsanierung der Riedbahn bündelt die DB erstmals auf einem hoch ausgelasteten Korridor alle geplanten Baumaßnahmen der kommenden Jahre innerhalb einer Streckensperrung.

Die positiven Effekte werden nach Abschluss der Arbeiten für Reisende über die Riedbahn hinaus im gesamten Schienennetz spürbar sein: Pünktlichere Züge, weniger Störungen und mehr Angebot für den Personen- und Güterverkehr. Einschränkungen durch wiederkehrende Baumaßnahmen sind zwischen Frankfurt/Main und Mannheim anschließend für viele Jahre nicht mehr erforderlich. Die Kosten der Generalsanierung werden sich voraussichtlich auf etwa 500 Millionen Euro belaufen.

Mit der Generalsanierung der Riedbahn startet die DB am Tag nach dem Finale der Fußball-Europameisterschaft 2024. Während der Sperrung werden auf dem Korridor Frankfurt/Main–Mannheim rund 1.200 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik, 152 Weichen, vier Bahnübergänge und mehr als 10 Kilometer Lärmschutzwände erneuert. Außerdem schafft die DB neue Überholmöglichkeiten für Züge und rüstet die Riedbahn für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft aus.

20 Bahnhöfe entlang der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim erhalten moderne Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser, neue Wegeleitsysteme und Rampen für den barrierefreien Zugang. Bis Weihnachten 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bereits in den kommenden Monaten werden die geplanten Umleitungsstrecken für den Personen- und Güterverkehr technisch vorbereitet und ausgerüstet.

Aus- und Neubau für mehr Kapazität auf der Schiene 

Neue Güter- und Personenzüge benötigen Platz. Sie brauchen neue, ausgebaute Strecken sowie leistungsfähige Bahnhöfe und Anlagen. Deshalb geht es beim Aus- und Neubau wichtiger Infrastrukturprojekte auch 2023 auf hohem Niveau weiter.

Wesentliche Richtungsentscheidungen für den Kapazitätsausbau auf der Schiene sind getroffen. Derzeit plant und baut die DB an mehr als 190 Infrastrukturprojekten. Darunter auch der Ausbau der bisher eingleisigen „Weddeler Schleife“ zwischen Braunschweig und Wolfsburg: Durch ein zusätzliches Gleis werden im Nahverkehr ein ganztägiger Halbstundentakt zwischen den beiden niedersächsischen Großstädten sowie Qualitäts- und Kapazitätsverbesserungen im Fern- und Güterverkehr ermöglicht. Ebenfalls ausgebaut wird der Rhein-Ruhr-Express (RRX) in der Metropolregion zwischen Köln und Dortmund. Für einen deutlich verbesserten Regionalverkehr im am dichtesten besiedelten Bundesland Deutschlands zu ermöglichen, baut die DB die vorhandene Infrastruktur um- und aus. Darüber hinaus gestaltet die DB Haltepunkte und Bahnhöfe um, errichtet neue Gleise und erneuert die Signaltechnik. Gleichzeitig arbeitet die DB in den großen Knoten Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main und Stuttgart. 

Weitere wichtige Projekte für mehr Kapazität sind zum Beispiel:

  • Aus- und Neubau der Strecke Karlsruhe–Basel: Durch den viergleisigen Ausbau der Strecke und die Geschwindigkeitserhöhung auf 250 km/h schafft die DB Platz für mehr Nahverkehr und mehr Güterverkehr. Auch Reisende im Fernverkehr werden profitieren: Sie sparen bis zu einer halben Stunde Fahrzeit ein.
  • 2. Stammstrecke der S-Bahn München: Zur Entlastung der bestehenden unterirdischen Strecke baut die DB auf rund zehn Kilometern eine 2. Stammstrecke unter der Münchner Innenstadt und schafft so mehr Kapazität für eines der größten S-Bahn-Systeme in Deutschland.
  • Ausbau der Strecke Angermünde bis zur polnischen Grenze in Richtung Stettin: Die für Regional- und Güterverkehr wichtige Strecke wird erneuert, elektrifiziert, durchgängig zweigleisig ausgebaut und mit ETCS ausgestattet. Zwischen den Metropolen Berlin und Stettin verkürzt sich die Fahrzeit somit um 20 Minuten
  • Bau der neuen S-Bahnlinie 4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe: Die DB baut eine komplett neue, 36 Kilometer lange Strecke. So erhalten 250.000 Menschen einen Anschluss an das Hamburger S- und U-Bahn-Netz.

An vielen Stellen im Netz verlängert die DB die Gleise auf Strecken und in Serviceeinrichtungen für 740 Meter lange Güterzüge. In den Ballungsräumen und in den ländlichen Regionen elektrifiziert die DB ihre Strecken weiter. Umwelt und Anwohnende profitieren dort durch deutlich leisere Züge und weniger CO2-Ausstoß der elektrisch betriebenen Züge. Gleichzeitig verkürzt sich meist die Reisezeit durch die antriebsstärkeren Fahrzeuge.

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Mehr Tempo dank Digitalisierung 

Die Digitale Schiene Deutschland nimmt weiter Fahrt auf. In den kommenden Jahren stattet die DB weitere Strecken mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS sowie neuer Stellwerkstechnik aus. Ein wichtiger Bestandteil der Planungen sind die künftigen Hochleistungskorridore, von denen die ersten bereits feststehen: Die sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim sowie die Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Ziel der DB ist es, bis 2030 einen signifikanten Anteil des Netzes mit ETCS und moderner Stellwerkstechnik auszurüsten.

Für die Umsetzung der zahlreichen Projekte im Netz und an den Bahnhöfen setzt die DB ebenfalls auf Digitalisierung. Mit dem Building Information Modelling (BIM) können Bauprojekte dank modellbasierter Zusammenarbeit und einer transparenten Datengrundlage effizienter geplant und gebaut werden. BIM verringert Schnittstellenverluste, erhöht die Transparenz für alle Projektpartner:innen und fördert partnerschaftliche Projektarbeit. Auch 2023 wird BIM so bei immer mehr Bauprojekten der DB angewendet. 

Ein starkes Team: Mehr Mitarbeitende  

Mit rund 5.400 neuen Mitarbeitenden für den Ausbau und die Instandhaltung wächst das Team für das „Neue Netz für Deutschland“ auch 2023 stetig weiter. Unter den Fachexpert:innen werden rund 3.000 Ingenieur:innen und Bauüberwacher:innen sowie 2.400 Instandhalter:innen für noch mehr Tempo sorgen.

Um Bauprojekte weiter zu beschleunigen, kommen bei der DB zudem eigens ausgebildete Artenspürhunde zum Einsatz: Bei ersten Bauvorhaben suchten sie bereits erfolgreich das Gelände nach Tieren ab, die unter Artenschutz stehen. Bislang wurde diese Aufgabe in einem aufwändigen Prozess von Menschen übernommen. Mit ihrem feinen Geruchssinn finden Hunde die geschützten Tiere nun zu jeder Jahreszeit und bei fast jedem Wetter. Dadurch können Bauprojekte schneller starten und werden deutlich effizienter. 

  • Elektroingenieurin
  • Bauüberwacher
  • Technische Sachbearbeiterin
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    Mehr Qualität im Netz und an den Bahnhöfen 

    Wachstum auf der Schiene funktioniert nur, wenn die Basis stimmt. Deswegen arbeitet die DB neben der Generalsanierung der hoch belasteten Korridore auch grundsätzlich an der Stabilität des bestehenden Netzes. Die vorhandene Infrastruktur wird aktuell in einem nie dagewesenen Umfang modernisiert und erneuert. 2023 packt die DB bundesweit rund 2.000 Kilometer Gleise, 1.800 Weichen und 200 Brücken an.

    Sanierung der Schnellfahrstrecken

    Vor fast 30 Jahren hat die DB die ersten Schnellfahrstrecken gebaut. Seitdem sind sie eine Erfolgsgeschichte. Milliarden von Reisenden und Gütern sind in hoher Geschwindigkeit darüber gerauscht. Die Bahn macht seit 2019 etappenweise ihre ersten Schnellfahrstrecken fit für die Zukunft. Den Anfang machte die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg in mehreren Bauabschnitten. Nach der Komplettsanierung der Strecke Mannheim–Stuttgart und der Streckenabschnitte zwischen Fulda–Würzburg und Kassel–Hannover steht 2023 die letzte Etappe der Sanierung zwischen Kassel und Fulda auf dem Plan. Weitere Informationen finden Sie hier.

    Erneuerung SFS Kassel - Fulda

    An rund 650 Bahnhöfen und Haltepunkten laufen 2023 Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen, darunter in den Hauptbahnhöfen Dresden, Dortmund, Duisburg, Hannover und Berlin Ostbahnhof. Auch die Arbeiten am Frankfurter Hauptbahnhof gehen 2023 mit großen Schritten weiter voran. Reisende werden nach Fertigstellung in der sogenannten B-Ebene von einer deutlich offeneren und helleren Gestaltung sowie von einem neuen Einkaufs- und Gastronomiekonzept profitieren. Auch in zahlreiche kleinere und mittelgroße Stationen investiert die DB, etwa barrierefreie Zugänge, den Wetterschutz und die Fahrgastinformation.

  • Am Bahnhof Brackwede fliegen die Funken: Für die Modernisierung wird eine Hilfsbrücke aufgebaut
  • Mit schwerem Gerät: Der Bahnhof Donauwörth wird modernisiert und barrierefrei ausgebaut
  • Modernisierung Regionalbahnhof Frankfurt Flughafen
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    Kapazitätsschonendes und kundenfreundliches Bauen steht bei der DB ganz oben auf der Agenda. Durch eine bessere Steuerung der Verkehre, bessere Bauplanung und zusätzliche Bauinfrastruktur sollen die Auswirkungen auf die Reisenden so gering wie möglich gehalten werden – trotz des anspruchsvollen Baupensums. 

    Ein Hebel für mehr Qualität im Netz ist auch die vorausschauende Instandhaltung. Die DB kann Weichen und Gleise frühzeitig instandsetzen, bevor sich ein Defekt anbahnt. Mit 28.000 smarten Weichen hat die DB allein im letzten Jahr 4.250 Störungen vermieden.

  • Tablet DIANA Halle (Saale)
  • DIANA Anbindung im Stellwerk Rostock Hbf
  • Schaltschrank DIANA im Stellwerk Halle (Saale)
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    LuFV: Planungssicherheit bis 2030

    Seit Januar 2020 gilt die aktuelle Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III (LuFV III) zwischen Bund und Bahn. Mit ihr stehen mehr Mittel für die Eisenbahninfrastruktur zur Verfügung als je zuvor.

    Die Laufzeit der LuFV III ist mit zehn Jahren doppelt so lang wie die der vorherigen Vereinbarungen. Sie bietet dadurch Planungssicherheit für Unternehmen, Lieferanten und Dienstleister. Die LuFV III ermöglicht auch, innovative Ansätze mit der Bauwirtschaft zu verwirklichen, um Bauprozesse zu beschleunigen.

    Die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung setzt auf umfassende Transparenz und Kontrolle. Das Eisenbahn-Bundesamt überwacht, wie die Vereinbarung umgesetzt wird. Qualitätskennzahlen dokumentieren den Zustand des Netzes, wie viele Brücken erneuert wurden, wie viele Mittel in die Instandhaltung fließen und vieles andere mehr.

    Die vollständige LuFV III ist hier zu finden.

    Auch beim Bauen: Reisende im Fokus

    Mit der LuFV III stehen der DB deutlich mehr Mittel für kundenfreundliches Bauen zur Verfügung. Damit wirken sich Baustellen weniger auf die Kund:innen aus. Konkret sind für die bessere Bündelung von Baumaßnahmen, schnellere Bauverfahren und zusätzliche Bauinfrastruktur in diesem Jahrzehnt über eine Milliarde Euro eingeplant.

    Können Züge bei Bauarbeiten nicht in gewohnter Weise fahren, ist das für die Reisenden eine Belastung. Daher ist es wichtig, dass die Kund:inneninfo für jedes Bauvorhaben reibungslos funktioniert. Daher plant die DB die größten Baumaßnahmen bereits zwei Jahre im Voraus, um diese für die Reisenden möglichst in den Jahresfahrplan aufzunehmen. Die Fahrplankonzepte für die übrigen Großbaumaßnahmen sind vor dem Fahrplanwechsel im Dezember mit den Verkehrsunternehmen abgestimmt. Für diese sowie für weitere, unterjährig abgestimmte Baumaßnahmen, werden die Fahrtzeiten in der Reiseauskunft auf bahn.de und im DB Navigator vor Fahrplanwechsel kontinuierlich aktualisiert und sind rechtzeitig einsehbar. Auf dieser Basis erhalten Reisende verlässliche Informationen zum Fahrplan und können ihre Reiseplanung frühzeitig darauf einstellen. Auch sehr kurzfristige Baustellen pflegt die DB schnellstmöglich in die Kund:innenmedien ein. Parallel informiert sie die Reisenden über Durchsagen in den Zügen oder am Bahnhof. Verbesserte Wegeleitsysteme in den Bahnhöfen und zusätzliche Servicemitarbeitende kommen unterstützend hinzu. Bei außerplanmäßigen Verspätungen greifen besondere Regelungen, wie die Ausgabe von Gutscheinen.

    Hinweis für Redaktionen: Weiteres Bildmaterial finden Sie im DB Mediaportal.