Wichtige Begriffe zum Lärmschutz kurz erklärt
Fachbegriffe und häufig wiederkehrende Abkürzungen zum Thema Schienenverkehrslärm werden hier kurz erläutert.
Diese Begriffe und Abkürzungen werden häufig im Zusammenhang mit Verkehrslärm und Schallschutz verwendet:
Begriffe A bis F
Aktiver Lärmschutz | Zielt auf eine Lärmminderung an der Entstehungsquelle ab. Darunter fallen beispielsweise der Bau von Lärmschutzwällen und -wänden, Maßnahmen an Brückenbauwerken, frühzeitiges Schienenschleifen, Einbau von Spurkranzschmiereinrichtungen etc. |
BIm-SchG | Das Bundes-Immissionsschutzgesetz regelt den Schutz vor Verkehrslärm. |
Dezibel (A) dB(A) | Das menschliche Gehör reagiert auf tiefe Töne (niedrige Frequenzen) weniger empfindlich als auf hohe. Diese Eigenschaft wird bei den Beurteilungspegeln für Verkehrsgeräusche entsprechend berücksichtigt. Sie werden deshalb in bewerteten Schallpegeln in der Einheit Dezibel (A) bzw. dB(A) angegeben. |
EBA | Das Eisenbahn-Bundesamt ist die Aufsichts-, Genehmigungs- und Sicherheitsbehörde für Eisenbahnen und Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland. |
Eco Rail Innovation | Gemeinschaftsprojekt der DB und weiterer Partner zur Entwicklung emissionsarmer und energieeffizienter Antriebssysteme für Schienenfahrzeuge |
EuropeTrain | Gemeinschaftsprojekt zur Erprobung der neuartigen LL-Sohlen in der Praxis |
Emissionen | Abgabe von Stoffen, Energien und Strahlen an die Umgebung durch eine bestimmte Quelle |
EVU | Eisenbahnverkehrsunternehmen |
Flüsterbremsen | Innovative, lärmmindernde Bremstechnologie in Form der K-Sohle (K steht für Komposit-Werkstoffe) und deren Weiterentwicklung, die LL-Sohle. Beides sind so genannte Verbundstoffbremssohlen. |
Förderprogramm Umrüstung | Mit diesem Programm unterstützt der Bund die Wagenhalter bei der Umrüstung von Güterwagen. |
Begriffe G bis K
Gabionen | Mit Steinen befüllte Stahlkörbe, die als Schallschutzwände eingesetzt werden |
Grauguss-Bremssohlen | Bei dieser herkömmlichen Art der Bremssohle drücken die Bremsklötze bei jedem Bremsvorgang auf die Laufflächen der Räder und verursachen dabei ein Aufrauen dieser Flächen. Dies führt zu lauten Rollgeräuschen. |
High Speed Grinding | Schienenschleif-Technik mit hoher Geschwindigkeit |
Immissionen | Eintritt von Stoffen in ein System |
K-Sohle | Leise Bremstechnologie aus Komposit-Werkstoffen (K), halbiert das Rollgeräusch der Güterzüge |
Begriffe L bis Q
LAeq | äquivalenter Dauerschallpegel, siehe: Mittelungspegel |
Lärm | Störende oder gesundheitsschädigende Geräusche für Mensch und Umwelt |
Lärmminderung | Reduzierung von Lärm durch aktiven Schallschutz (z.B. Lärmschutzwände) und passiven Schallschutz (z.B. Schallschutzfenster) |
Lärmsanierungsprogramm | Freiwilliges Programm des Bundes zur Reduktion des Lärms an bestehenden Bahnstrecken; das Lärmsanierungsprogramm wird von der DB Netz AG umgesetzt. |
Lärmvorsorge | Lärmschutzmaßnahmen an Neu- und Ausbaustrecken |
LäGiV | Forschungsprojekt „Lärmreduzierter Güterverkehr durch innovative Verbundstoffbremssohlen“, das unter der Leitung der DB durchgeführt wird. |
LL-Sohle | Leise Bremstechnologie aus Komposit-Werkstoffen, die im Juni 2013 zugelassen wurde; LL steht für „low noise, low friction“ (wenig Lärm, wenig Abrieb). |
Lärmabhängiges Trassenpreissystem (LaTPS): | Lärmabhängiges Preissystem für den Schienengüterverkehr, das von der DB Netz AG eingeführt wurde. Neben einem Zuschlag auf den Trassenpreis für laute Züge erhalten Eisenbahnverkehrsunternehmen einen Bonus, sofern sie leise Güterwagen einsetzen. |
LZarG | Forschungsprojekt „Leiser Zug auf realem Gleis“ zur Lärmreduzierung durch Kombination von Maßnahmen am Fahrzeug und Fahrweg; derzeit wird das Nachfolgeprojekt LZarG II konzipiert |
Mittelungspegel | Für die Bestimmung des so genannten Mittelungspegels werden alle Zugfahrten für einen bestimmten Tageszeitraum zusammengenommen betrachtet und der Lärm berechnet, der 25 Meter vom Gleis entfernt noch zu hören ist. Dafür fließen unter anderem Angaben zur Länge des Zuges, zu seiner Geschwindigkeit, zum Typ der Bremsbeläge sowie zur Art der Wagen ein. |
Passiver Lärmschutz | Setzt an der Einwirkungsstelle – bspw. an der Fassade eines Hauses – an: Hierzu zählen u.a. der Einbau von Schallschutzfenstern und Lüftungseinrichtungen. |
Begriffe R bis Z
Rollgeräusch | Das Abrollen der Räder auf den Gleisen ist hauptsächlich für den Schienenverkehrslärm verantwortlich. Je verriffelter die Oberflächen des Rads und der Schiene sind, desto stärker ist das Rollgeräusch und somit die Lärmbelastung. Das so genannte High Speed Grinding – ein Schienenschleifen mit speziellen Fahrzeugen und hoher Geschwindigkeit – ist eine wirkungsvolle Maßnahme gegen diese Lärmquelle. |
Schall 03 [2012] | Richtlinie zur Berechnung der Schallimmissionen von Schienenwegen |
Schallpegel | Jedes Schallereignis hat einen Schallpegel, dessen Entwicklung mit dem Pegelverlauf dargestellt wird. |
Schallschutzwand | Mittel des aktiven Schallschutzes an Bahnstrecken, meist aus Materialien wie Aluminium, Holz, Beton. Neuartig sind Schallschutzwände aus mit Steinen gefüllten Drahtkörben (Gabionen) sowie kleine Schallschutzwände mit geringeren Höhen. |
UIC | französisch: „Union internationale des chemins de fer“; englisch: „International Union of Railways ": Internationaler Eisenbahnverband mit Sitz in Paris |
VBUSch | Vorläufige Berechnungsvorschrift für den Umgebungslärm an Schienenwegen |
Verbundstoffbremssohlen | Diese Art Bremssohlen sind mit einer Komposit-Bremssohle (K-Sohle) oder einer Low-Low-Bremssohle (LL-Sohle) ausgestattet. Als so genannte „Flüsterbremsen“ verursachen diese Bremssohlen beim Rad-Schiene-Kontakt (Stichwort „glattes Rad auf glatter Schiene“) weniger Rollgeräusche. |
Verkehrslärmschutzverordnung | Für den Neubau oder eine wesentliche Änderung von Schienenwegen und Straßen hat der Gesetzgeber die 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung (16. BImSchV) erlassen. In ihr ist konkret festgelegt, wann der Anlieger eines Schienenweges Anspruch auf Schallschutz hat. |