Auf einmal war genug Zeit, um Imker zu werden

Artikel: Auf einmal war genug Zeit, um Imker zu werden

Tausende Bienen als Haustiere halten – das war schon lange der Wunsch von DB-Mitarbeiter Felix Derengowski. Als die Corona-Pandemie begann und das berufsbegleitende Masterstudium beendet war, hatte er auf einmal genug Freizeit, um den lang gehegten Plan in die Realität umzusetzen. Geimkert wird auf einer DB-Fläche im Osten Berlins. Sein neuer DB-Job hat auch manche Parallele zum Imker-Dasein.

In regelmäßigen Abständen schaut Felix danach, wie es seinen Bienen geht.

Während in der Ferne gerade ein vorbeifahrender Güterzug zu hören ist, öffnet Felix Derengowski vorsichtig den Arbeitsplatz seiner etwa 180.000 Arbeitnehmer:innen. Von dem Zug lassen sie sich natürlich nicht aus der Ruhe bringen. Dafür zählt jede Bewegung, die der 32-Jährige macht. Und auch, wo er gerade steht. Am besten nicht direkt in der Einflugschneise. Bei knapp 14 Grad Außentemperatur brummt es Mitte April auch außerhalb des Bienenstocks ordentlich.

Die zweite Saison für Felix

Es ist die zweite Saison, die für Imker Felix Derengowski angebrochen ist. Unzählige Bienen kommen angeflogen oder machen sich auf den Weg im Naturschutzgebiet Biesenhorster Sand. Wo sich heute Biotope mit gefährdeten und geschützten Tier- und Pflanzenarten befinden, existierte bis in die 90er-Jahre der Rangierbahnhof Berlin-Wuhlheide am Berliner Außenring. Auf ihm sind in diesem Abschnitt bis heute größtenteils Güterzüge unterwegs.

Nur wenige Meter entfernt verlaufen die Gleise des Berliner Außenrings.

„Das Interesse am Imkern war schon ein paar Jahre vorhanden, nur nicht die entsprechende Zeit“, erklärt er. Das änderte sich, als die Corona-Pandemie begann. „Da blieb mir auf einmal genug Zeit, um in meiner Freizeit viele Videos über das Imkern zu schauen.“ Ein paar Kurse später, unter anderem virtuell und bei einem Imkerverein in der Nähe, konnte Felix auf der Fläche im Biesenhorster Sand, seine Beuten aufstellen.

Neuer Job mit Ähnlichkeiten zum Imker-Dasein

Mittlerweile sind acht Bienenvölker für den Kollegen unterwegs. Demnächst steht für Felix ein Jobwechsel zu DB Connect an. Dort wird er ein Team aus IT-Entwicklern als Scrum Master begleiten. „Ich unterstütze sie dabei, sich in kleinen Schritten weiterzuentwickeln“, erklärt Felix, der gewisse Ähnlichkeiten zu seiner Aufgabe als Imker sieht. Hier steuert er die Entwicklungen des Bienenvolkes über das ganze Jahr hinweg. Passt die Bruträume an, damit das Volk ideal wächst. Im neuen Job unterstützt er die Kolleg:innen bei der Produktentwicklung für die App Bonvoyo mit neuen Methoden und Tools, um die Zusammenarbeit noch besser und kreativer zu machen.

Felix kontrolliert, ob tote Milben im „Abfall“ des Bienenstocks zu finden sind. Findet er zu viele geht es dem Bienenvolk nicht gut.

Vorfreude

„Von Mai bis Juli bin ich mindestens einmal pro Woche vor Ort, um mir einen Eindruck zu verschaffen“, erzählt Felix. Im Sommer wird die Arbeit naturgemäß mehr. Doch dafür hat er sich bewusst entschieden. „Ich freue mich schon auf die diesjährige Ernte“, erzählt er. Viele Kolleg:innen hätten bereits Interesse am Honig angemeldet. Die 30 Kilogramm aus der letzten Saison waren ohnehin schnell verzehrt. „In diesem Jahr rechne ich mit 150 bis 200 Kilogramm.“ Vielleicht bekommen dann auch die neuen Kolleg:innen bei DB Connect ein Glas Honig von Felix.