Eine Frage der Haltung

Artikel: Eine Frage der Haltung

Die vergangenen zwei Jahre haben uns allen viel abverlangt. Die Krisen vervielfachen sich und fordern unser Konzept des Zusammenlebens auf ungewohnte Weise heraus. Auch die Rolle von Konzernen ändert sich in der gesellschaftlichen Debatte. Für welche Themen steht ein Unternehmen, welche Werte verkörpert es und zu welchen Fragen bezieht es öffentlich Stellung? Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht, bei der DB kommt zu dem Schluss: Mut tut gut!

In diesen herausfordernden Zeiten, in denen verantwortungsvolles Handeln Dreh- und Angelpunkt ist, sind auch wir als Unternehmen in der Gestaltungspflicht. Bei der DB können und wollen wir ein Ort sein, wo Haltung vermittelt wird, wo wir Scharniere schaffen. Ein Ort, an de, wir wertebasiert zusammenkommen und den Diskurs mit Andersdenkenden erweitern.

Brücken bauen

Eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft ist es, Brücken zu bauen. Das Gegenüber zu sehen und sich wirklich auf andere einzulassen, zuzuhören und die Haltung des anderen wirklich verstehen zu wollen. Verstehen bedeutet dabei nicht automatisch, einverstanden zu sein. Aber verstehen oder ernst nehmen sind Voraussetzungen für einen Diskurs, sozusagen die Basis für unser demokratisches Miteinander.

Haltung zeigen

Es ist nicht damit getan, eine Haltung zu entwickeln und diese zu zeigen – es gilt auch, sie immer wieder zu überdenken. Oder, was schmerzhaft sein kann, sie zu verändern. Dafür brauchen wir einen Raum für Begegnung, Austausch und damit auch für gesunden Widerspruch. Es gilt, wieder zueinander zu finden, ein neues Bewusstsein aus der Krise entstehen zu lassen und zu handeln - auch und gerade in der Arbeitgeberrolle. 

Ubuntu

Ich bin überzeugt, dass sich die Fragen unserer Zeit nur beantworten lassen, wenn wir Stellung beziehen und eine Haltung einnehmen, die den anderen immer mitdenkt: „Ich bin, weil wir sind“ (ubuntu - südafrikanische Lebensphilosophie). Haltung zeigen bedeutet für mich, eine klare und wertgebundene Position zu haben, diese öffentlich zum Ausdruck zu bringen und nach ihr zu handeln. Das zu tun, erfordert Mut.

Unternehmen tragen Verantwortung

Mit Blick auf das Thema Vielfalt geht es beispielsweise darum, ob ein Unternehmen sich deutlich gegen Rassismus positioniert und für Toleranz und Menschenrechte einsteht. Damit gilt es für Unternehmen, nicht nur wirtschaftlich zu entscheiden, sondern auch eine Haltung zu Themen zu haben und für diese einzustehen. Nicht allein der „Business Case“ ist relevant, sondern auch der Wertekompass.

Zukunft braucht Mut zur Haltung, Mut zum Diskurs und Mut zum Zusammenhalt. Diese Debatten machen nicht vor den Unternehmensgrenzen halt, sondern müssen auch da betrachtet und gestaltet werden. Dieser Verantwortung wollen wir uns als Deutsche Bahn auch stellen.