„Unterwegs mit …“ Hajo Schumacher

Artikel: „Unterwegs mit …“ Hajo Schumacher

Für den DB MOBIL-Podcast „Unterwegs mit …“ steigt Moderator Sebastian E. Merget alle 14 Tage in den Zug, um mit prominenten Reisenden aus Pop, Kultur und Gesellschaft darüber zu reden, was diese antreibt oder aufregt, begeistert oder bewegt. In der aktuellen Folge zu Gast: Der Journalist und Podcaster Hajo Schumacher, der über seine Liebe zur Bahn, exzessiven Sport und die Überwindung seiner Midlife-Crisis spricht.


Im ICE fahren Sebastian E. Merget und Hajo Schumacher von Berlin nach Hamburg. Der Journalist ist seit dem 15.12. als Host der 2. Staffel des DB MOBIL-Podcasts "Unterwegs in die Zukunft"zu hören.

Gleich zu Beginn der Fahrt erzählt der Chefkolumnist der Funke Mediengruppe von seinem besonderen Verhältnis zur Bahn: „In Zügen zu sitzen ist für viele Menschen einfach etwas ganz Normales. Für mich ist es Teil meiner Kindheit, meines Lebens, es ist zu Hause.“

Sein Vater war Eisenbahnbeamter, seine Großeltern bedienten per Hand die Schranke an einem Bahnübergang. Schumacher ist in einer Eisenbahner:innensiedlung großgeworden. Diese Siedlung sei für ihn bis heute der Inbegriff der heilen Welt. Daher komme sein Urvertrauen, das er sich bis heute bewahrt habe.

Kurz vor Abfahrt: Hajo Schumacher und Sebastian E. Merget am Bahnsteig des Berliner Hauptbahnhofs

Der 59-Jährige erzählt von seinen Erkenntnissen aus den drei neuen Folgen von „Unterwegs in die Zukunft“, in denen er mit Moderatorin und Vielfahrerin Ariana Baborie und Bahn-Infrastrukturchef Berthold Huber über die aktuellen Probleme der DB spricht. Schumacher hat Huber erstmals getroffen und war beeindruckt: „Er bringt es fertig, mit einer Mischung aus Selbstkritik, die ich erst mal richtig finde, einer gelinden Verzweiflung und aber trotzdem einer Motivation –,Irgendwie kriegen wir das hin‘ – seinen Job zu machen. Ich finde, das braucht schon ganz besondere Fähigkeiten.“

Merget und Schumacher sprechen über die häufig unpünktliche Deutsche Bahn. Schumacher sieht die Verspätungen inzwischen fast positiv: Er ist der Überzeugung, dass sie sein Leben entschleunigt haben – weil er sich viel mehr Puffer einbaue und dadurch zwischendrin auch mal mehr Zeit habe. „Dadurch sind meine Arbeitstage länger, aber ich bin entspannter.“

Schumacher über „Sport als eine Art Selbstbestrafung“

Insgesamt gibt sich Schumacher sehr entspannt. Er erzählt offen von seiner Midlife-Crisis, exzessivem Sport in dieser Zeit („Ich habe lange Zeit Sport eher als eine Art Selbstbestrafung betrachtet“) und darüber, wie seine Frau und er sich irgendwann in die Augen geschaut und sich gefragt hätten, ob sie überhaupt noch zusammenbleiben wollen.

Sie blieben es – und haben aufgeräumt, auch mit alten Freundschaften: „Wir haben uns in den letzten Jahren sozialverträglich, aber dann doch relativ konsequent von den C-Leuten in unserem Leben getrennt.“ Auch Merget erzählt, dass er sich von Freunden aktiv verabschiedet habe. Es sei um Menschen gegangen, bei denen er nicht gewusst hätte, ob die ihn überhaupt mögen. „Oder wenn ich gemerkt habe, die saugen mich ein bisschen aus. Leute, die einen runterziehen.“ 

Ein kurzweiliges, informatives Gespräch übers Älterwerden, Sex als Kommunikationsform und über Schumachers ungewöhnlichen Plan B, wenn es beruflich mal nicht mehr laufen sollte.