Trendwende eingeleitet: DB InfraGO legt neuen Zustandsbericht vor

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15. April 2025, 15:00 Uhr
Berlin

Artikel: Trendwende eingeleitet: DB InfraGO legt neuen Zustandsbericht vor

Gesamtnote aller Anlagen und Bahnhöfe hat sich leicht verbessert • Mehr als 380.000 Anlagen nach Schulnotenlogik bewertet • Netz schneidet mit Note 3,00 ab, Bahnhöfe verbessern sich auf Note 3,03

Erstmals seit Jahren hat sich der Zustand der Eisenbahninfrastruktur in Deutschland nicht weiter verschlechtert. Das zeigt der neue InfraGO-Zustandsbericht 2024. Alle Brücken, Tunnel, Stützbauwerke, Gleise, Weichen, Bahnübergänge, Stellwerke, Oberleitungen sowie Anlagen der Bahnhofsinfrastruktur wurden dafür untersucht und nach der Schulnotenlogik bewertet. Die Zustandsnote für das gesamte Schienennetz verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,03 auf 3,00, wobei das Flächennetz jenseits der Hauptkorridore mit einer Zustandsnote von 2,96 besser abschneidet als die hochbelasteten Streckenabschnitte. Für die Bahnhöfe verbesserte sich die Zustandsnote von 3,09 auf 3,03.

Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG: „Das gab es seit sehr vielen Jahren nicht: Wir haben die Verschlechterung des Zustandes unserer Infrastruktur gestoppt. Aus dem neuen Zustandsbericht lässt sich klar ablesen, dass das Rekordbauvolumen des letzten Jahres mit 19,6 Milliarden Euro gut angelegt ist. Jetzt kommt es darauf an, diese Mittel langfristig zu verstetigen – dann kann eine echte Trendwende gelingen. Denn trotz des jetzigen Erfolgs sind viele unserer Anlagen und Bahnhöfe unverändert in keinem guten Zustand. Wir müssen sie besser machen, um Kundinnen und Kunden von der Bahn zu überzeugen. Das gelingt nur, wenn wir den Sanierungskurs konsequent weitergehen können. Das beschlossene Sondervermögen bietet dafür eine einmalige Chance.“

Infografik: Zustandsnoten Schienennetz
Eine Balkengrafik zeigt die Noten für einzelne Gewerke des Schienennetzes, z.B. Gleise oder Weichen
Eine Balkengrafik zeigt die Noten für einzelne Gewerke des Schienennetzes, z.B. Gleise oder Weichen
Quelle: Deutsche Bahn AG

Seit ihrem Start im Januar 2024 setzt die DB InfraGO in enger Abstimmung mit dem Bund Finanzmittel vorrangig für Investitionen und die Instandhaltung des Bestandsnetzes ein. Das klare Ziel: die Überalterung der Schiene stoppen und eine Trendwende einleiten. Der InfraGO-Zustandsbericht, für den mehr als 380.000 Infrastrukturanlagen bewertet wurden, zeigt erste Ergebnisse. Die verbesserte Zustandsnote für das Schienennetz ist vor allem auf neue Gleise und Weichen zurückzuführen, der sogenannte Oberbau ist eines der besonders pünktlichkeitsrelevanten Gewerke. Allein auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim hat sich durch die Generalsanierung die Zustandsnote für Gleise, Weichen, Stellwerke und Bahnübergänge von 4,20 auf 1,52 verbessert. Ebenso konnte die DB InfraGO an den 113 fertiggestellten Zukunftsbahnhöfen durch eine Vielzahl neuer Anlagen und die Aufwertung des bestehenden Anlagenportfolios erreichen, dass sich die Zustandsnote verbessert. 

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Insgesamt hat die DB InfraGO im vergangenen Jahr rund 2.000 Kilometer Gleise, 1.800 Weichen und 120 Brücken mit rund 35.000 Quadratmetern Fläche sowie 3.500 Stelleinheiten der Leit- und Sicherungstechnik erneuert und modernisiert. Außerdem baute das gemeinwohlorientierte Unternehmen an mehr als 870 Bahnhöfen. Dabei sind unter anderem mehr als 200 Fahrtreppen und Aufzüge erneuert oder ausgetauscht worden, rund 150 Bahnsteige barrierefrei umgebaut und 1.600 Monitore und Anzeiger zur Reisenden-Information erneuert worden. Gleichzeitig wurde mit der Umsetzung an 113 Stationen das Konzept der Zukunftsbahnhöfe etabliert.

Infografik: Zustandsnoten Bahnhöfe
Eine Balkengrafik zeigt die Zustandsnoten einzelner Bahnhofsteile, bspw. Treppen oder Bahnsteige
Eine Balkengrafik zeigt die Zustandsnoten einzelner Bahnhofsteile, bspw. Treppen oder Bahnsteige
Quelle: Deutsche Bahn AG

Dringender Handlungsbedarf besteht weiterhin bei der Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik. Stellwerke erreichen nur die Note 4,12. Jedes zweite der rund 4.000 Stellwerke ist erneuerungsbedürftig. Daher wird die DB in den kommenden Jahren 200 veraltete Stellwerke ablösen und durch moderne Technik ersetzen. Insgesamt besteht für knapp 17 Prozent der Anlagen im Schienennetz Erneuerungsbedarf, rund 35 Prozent müssen instandgesetzt werden. Dies zeigt sich auch in der regionalen Auswertung des Infrastrukturzustands. Die ostdeutschen Bundesländer, in denen seit der Wiedervereinigung bereits umfassend in die Modernisierung des Schienennetzes investiert wurde, erzielen bessere Zustandsnoten als die Länder im übrigen Bundesgebiet. Bei den Bahnhöfen besteht insbesondere bei den Empfangsgebäuden sowie den Anlagen der Informations- und Telekommunikationstechnik und bei Aufzügen Handlungsbedarf. Um eine langfristig stabile und leistungsfähige Infrastruktur sicherzustellen, sind deshalb weitere, gezielte Investitionen erforderlich.

Der Zustandsbericht ist für die DB InfraGO eine zentrale Grundlage, um den Bedarf bei Instandhaltung und Erneuerung zu bestimmen und diese effektiv zu steuern. Das gemeinwohlorientierte Unternehmen ist für den Betrieb, die Instandhaltung sowie die Weiterentwicklung des mit über 34.000 Kilometern größten Schienennetzes in Europa sowie für die Gestaltung und den Betrieb von rund 5.400 Bahnhöfen bundesweit zuständig.

Die Sanierung der Infrastruktur ist eine von drei Säulen des Sanierungsprogramms S3, um die Bahn zurück auf Kurs zu bringen. Sie bildet die Grundlage für eine Verbesserung der betrieblichen Qualität und der Pünktlichkeit sowie der wirtschaftlichen Gesundung des Konzerns.

Infografik: Zustandsnoten nach Bundesländern
Eine Deutschlandkarte zeigt die Noten für Schienennetz und Bahnhöfe für jedes Bundesland
Eine Deutschlandkarte zeigt die Noten für Schienennetz und Bahnhöfe für jedes Bundesland
Quelle: Deutsche Bahn AG
InfraGO-Zustandsbericht: Schienennetz und Bahnhöfe

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Hinweis für Redaktionen:

Bildmaterial zum Zustandsbericht 2024 finden Sie außerdem hier in der DB Mediathek.