Ressourcenschutz und grünes Bauen

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Ressourcenschutz | grünes Bauen


Ressourcenschonung realisiert die DB insbesondere durch die Wiederverwendung von Baumaterial bei der Entwicklung der Infrastruktur. Durch neue und emissionsarme Fahrzeuge und dem Thermomanagement für eine robustere Infrastruktur senkt sie kontinuierlich den Co2-Ausstoß. 

Recycling von Baumaterialien: Wiederverwertung von Betonschwellen und Schotter

Rohstoffe und Energie möglichst behutsam einzusetzen, ist Kernanliegen der DB.  Deshalb stärkt die DB die Kreislaufwirtschaft: Wann immer es geht, wird Material neu aufbereitet und wiedereingesetzt. Rund 3 bis 4 Mio. Tonnen des alten Materials werden jährlich aus dem Netz aus- und fast ebenso viel wieder eingebaut. Das gilt beispielsweise für Betonschwellen, Schotter oder auch die Pflastersteine am Bahnsteig.

Vier von fünf Bahnschwellen im Netz der DB sind aus Beton. Das sind um die 80 Millionen Schwellen. Um CO2 zu vermeiden, das bei der Herstellung des Grundbestandteils Zement in größeren Mengen entsteht, setzt die DB schon seit längerem auf Recycling im großen Stil. Mehr als 200.000 aufbereitete Schwellen wurden allein im vergangenen Jahr eingesetzt. Auch aufbereiteter Schotter kommt zum Einsatz. Rund 500.000 Tonnen stationär hergestellter Recyclingschotter werden jährlich - neben mobil (in gleisgebundenen Anlagen) hergestelltem Recyclingschotter - im Netz verbaut. So werden Bauressourcen geschont und die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert.

Betonschwellen haben eine tragende Rolle und dienen dazu, die Schienen in ihrer Lage zu fixieren. Wann immer möglich, bereitet die Bahn Schwellen auf und nutzt sie weiter. Die für den Wiedereinsatz im Gleis nicht geeigneten Schwellen tragen ebenfalls noch zur Rohstoffeffizienz bei: sie werden außerhalb des DB-Konzerns weiterverwendet oder zu Baustoffen aufgearbeitet.

Sechs regionale Recycling-Höfe der DB Bahnbau Gruppe bearbeiten bspw. in Augsburg und Hannover Schwellen, Schotter und Metallteile für die Weiternutzung. Außerdem forscht die Bahn auch gemeinsam mit Partnern am Material selbst, um die Lebensdauer der Schwellen zu verlängern. Ein Beispiel ist „selbstheilender Beton“, bei dem mit Hilfe von Bakterien die Versiegelung von Oberflächen getestet wird. Dies kann helfen, die Nutzungsdauer von Betonschwellen zu verlängern und die Umwelt schonen. 
Bundesweit nimmt die DB Bahnbau Gruppe ausgebautes Oberbaumaterial zur Aufarbeitung und zum Recycling an.​ Dazu gehören jährlich um die 1 Millionen Schwellen, rund 150 Kilometer komplette Gleisjoche und etwa 1.000 Tonnen Kleineisen, die geprüft und wiederverwertet werden.

Emissionsarme Baufahrzeug-Flotte

Die DB senkt den Energieverbrauch ihrer Fahrzeuge kontinuierlich. Deswegen werden immer mehr Großmaschinen und Baufahrzeuge durch neue, energiesparende Technologien ersetzt. Alle neu anzuschaffenden Gleisarbeitsfahrzeuge werden nur noch mit einem PMS (Partikelfilterminderungsystem) beschafft. Ältere Maschinen werden sukzessive durch neue mit PMS ausgetauscht. Auf innerstädtischen Baustellen von Großprojekten werden keine Baumaschinen und Fahrzeuge ohne Partikelfilter mehr eingesetzt.
Auch die Instandhaltungsflotte wird klimafreundlicher und leistungsstärker. Rund 60 Spezialfahrzeuge mit Hybridantrieb werden künftig für Wartung und Reparatur von Oberleitungen im Einsatz sein. Zunächst werden 16 Fahrzeuge beim Hersteller abgerufen, die ab dem kommenden Jahr zur Verfügung stehen.

Thermomanagement – wie bereitet sich die DB auf zunehmende Hitze vor und macht die Infrastruktur robuster?

Um den Auswirkungen von Hitze auf die Infrastruktur zu begegnen, setzt die DB auch auf ganz neue Methoden, Werkstoffe und Erkenntnisse. Im September 2019 hatte die DB unter anderem auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover–Würzburg Schienen weiß gestrichen.

Dieser Test sollte Haltbarkeit und kühlende Wirkung der Farbe unter Echt-Bedingungen untersuchen. Denn ein vorgelagerter Labor-Versuch zeigte: Weiße Schienen reflektierten deutlich mehr Licht und waren etwa sieben Grad Celsius kühler als das herkömmliche Modell. Nach Abschluss des über einjährigen Praxistests kamen die DB-Infrastrukturexpert:innen zu dem Schluss, dass ein flächendeckender Farbanstrich im Schienennetz nicht sinnvoll ist. Die kühlenden Effekte der weißen Schiene waren gemessen am Aufwand für das häufige Nachstreichen zu gering. Die DB setzt den weißen Farbanstrich jedoch punktuell bei den Schienen ein. Auch die österreichischen und schweizerischen Bundesbahnen kamen nach Tests der weißen Schiene auf ihren Strecken zum gleichen Resultat. Es gibt aber noch andere Anwendungsbereiche für die weiße Farbe: So hat ein Pilotversuch gezeigt, dass die Innenraumtemperatur von Betonschalthäusern, wie sie häufig an Bahnübergängen stehen, durch einen weißen Anstrich um bis zu 11 Grad Celsius gesenkt werden kann. Das verlängert die Lebensdauer von elektrischen Bauteilen im Inneren des Betonschalthauses. Die technische Grundlage für diese Farbe stammt aus der Weltraumforschung, wo beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre extremen Temperaturen standgehalten werden muss.