Artikel: Streckenausbau im Kinzigtal im Zeitplan: Über Ostern Vielzahl von Arbeiten wie vorgesehen umgesetzt
Deutsche Bahn realisiert vom 17. April bis 2. Mai zwischen Hanau und Fulda umfangreiches Baupensum • Nach Abriss der „Westspangen-Brücke“ in Gelnhausen nun Platz für Neubau • Gleise, Weichen und Oberleitungen zurückgebaut • Softwareupdate im elektronischen Stellwerk Gelnhausen • Baugrund für kommende Arbeiten erkundet
Für den viergleisigen Infrastrukturausbau zwischen Hanau und Gelnhausen setzt die DB weiterhin ein komplexes Baupensum um. Um den engen Zeitplan bis zur Inbetriebnahme einhalten zu können, sind die Gleise seit Donnerstag, 17. April (21:00 Uhr) bis Freitag, 2. Mai (5:00 Uhr) für gut zwei Wochen in der Hand der Bauteams, verschiedenster Gewerke sowie Groß- und Spezialmaschinen. Nach den arbeitsintensiven Ostertagen blickt die DB auf eine positive Zwischenbilanz: Die Fachkräfte in Gelnhausen haben eine Vielzahl von Arbeiten wie geplant realisiert, darunter den Abriss der sogenannten „Westspangen-Brücke“, die nun Platz für ein neues breiteres Bauwerk schafft. Bei Gleisen, Weichen und Oberleitungsmasten ist die DB ebenfalls gut vorangekommen. Das Gleiche gilt für das Aufspielen eines Softwareupdates im elektronischen Stellwerk Gelnhausen und die Erkundung des künftigen Baugrunds. Eine Spezialmaschine verfestigt das Erdreich im Bereich Hailerer Aue. Die Kundinnen und Kunden zwischen Hanau und Gelnhausen sind während der Baustelle weiter im öffentlichen Verkehr mobil.
Die Brücke an der Landesstraße L 3202 (Westspange) ist über Ostern wie geplant zurückgebaut worden. Ganze 130 Stunden benötigten die Bautrupps für die Arbeiten, bei denen allein rund 1.500 Tonnen Material entfernt werden mussten. Um das zuvor in Teile geschnittene Bauwerk auszuheben, setzte die DB einen Autokran ein. Der Rückbau der Brücke war notwendig, um diese in den kommenden Monaten für die zusätzlichen Gleise verbreitert in gleicher Lage neu bauen zu können. Die nebenan errichtete Hilfsbrücke nimmt den Straßenverkehr weiter auf, sodass keine weiteren Einschränkungen entstehen.
Außerdem hat die DB am arbeitsintensiven ersten Wochenende der Bausperrung Gleise und Oberleitungen zurückgebaut sowie den Baugrund für die kommenden Arbeiten erkundet. Parallel installiert die DB in Niedermittlau fünf Weichen für die kommenden Bauabschnitte. Ebenfalls in Niedermittlau entsteht ein neuer Durchlass. Hierfür haben die Bautrupps das Gleis auf der Nordseite ausgebaut, eine Baugrube zum Verschub hergestellt und den ersten Block des Bauwerks in seine neue Lage geschoben. Im Anschluss setzt die DB nun die gleichen Arbeiten auch von der Südseite aus um.
Während der verbleibenden Zeit bauen die Teams in Gelnhausen fünf Weichen aus und schließen die Lücken mit Gleisschwellen. Zwei bereits im Oktober 2024 eingebaute Weichen werden mit einer Oberleitung ausgerüstet und in Betrieb genommen. Ein weiteres Thema ist das Aufspielen einer neuen Software für das elektronische Stellwerk Gelnhausen, die dem Bauzustand entspricht.
Gleichzeitig verfestigt die DB aktuell den Damm im Bereich der Hailerer Aue aufgrund der anspruchsvollen Bodenverhältnisse mit einem Fräs-Misch-Injektionsverfahren. Hierbei kommt eine Spezialmaschine zum Einsatz, die mit einer mehrere Meter langen Vorrichtung Schicht für Schicht die Erde mit einem Betongemisch versetzt und so den Boden nachhaltig stabilisiert.
Am Bahnhof Wirtheim sind am 17. April die Arbeiten für die provisorische Verlängerung der Bahnsteige gestartet, am Bahnhof Schlüchtern werden die Baumaßnahmen am Aufzug und am Treppenabgang am Mittelbahnsteig fortgesetzt. Außerdem erneuert die DB im Rahmen der Osterarbeiten im Abschnitt Flieden–Schlüchtern Ziegenberg die Gleise und führt entlang der Strecke punktuelle Baugrunderkundungen durch.
Die DB nutzt die Bausperrung außerdem für die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Fulda. Hier werden derzeit die Bahnsteige 36/37 umgebaut. Die Züge halten in diesem Zeitraum an den anderen Bahnsteigen.
Das Bahnprojekt Ausbaustrecke Hanau–Gelnhausen ist sowohl ein Projekt für den Deutschlandtakt als auch Teil des Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMain plus, das gemeinsam vom Bund, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der DB AG für die Mobilitätswende vorangetrieben wird. Nach Fertigstellung des Bahnprojektes sollen die Züge des Personen- und Güterverkehrs getrennt voneinander deutlich verlässlicher über die Gleise fahren. Für mehr Komfort modernisiert die DB zudem die Verkehrsstationen entlang der Strecke und baut sie barrierefrei aus. Die Anwohnenden profitieren auf einer Länge von rund 30 Kilometern von neuen Schallschutzwänden. Auch an die Natur ist bei dem wichtigen Bahnprojekt gedacht – etwa mit Schutzmaßnamen und Ersatzhabitaten.
Anwohner:innen können sich unter der E-Mail-Adresse h-wf@deutschebahn.com an das Projektteam der Bahn wenden. Mehr Informationen auch unter: www.hanau-wuerzburg-fulda.de
Hinweis für die Redaktionen: Aktuelles Bildmaterial zu den Bauarbeiten hat die Deutsche Bahn in der Mediathek veröffentlicht.