„Unterwegs mit …“ Markus Kavka

Artikel: „Unterwegs mit …“ Markus Kavka

Für den DB MOBIL-Podcast „Unterwegs mit …“ steigt Moderator Sebastian E. Merget normalerweise alle 14 Tage in den Zug, um mit prominenten Reisenden aus Pop, Kultur und Gesellschaft darüber zu reden, was diese antreibt oder aufregt, begeistert oder bewegt. In der aktuellen Folge macht Merget eine Ausnahme und trifft seinen Gast im „everyworks“, dem Coworking-Space der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof Berlin. Mit dem Musikjournalisten Markus Kavka spricht Merget über die fetten Partys im Musikbusiness von früher, Kavkas große Liebe zur Musik und über den Grund, warum Hörer:innen durchs Streamen ganz viel verpassen.


In einem Raum im Coworking-Space „everyworks“ begeben sich Merget und Kavka auf eine Reise in die Musikbranche der späten 80er- und 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als Kavka in seinem Beruf anfing.

„Ich war natürlich in den ganz fetten Jahren an Ort und Stelle“, erzählt der Journalist. „Das war die Zeit, in der Geld in der Musikbranche keine Rolle gespielt hat. Ich bin für jede Pupsiband Businessclass in die USA geflogen worden.“ Es habe ausschweifende Partys gegeben, in denen Fernseher aus dem Hotelzimmer geworfen worden seien. Es habe Alkohol, Drogen, Sex, Prostituierte gegeben: „Wenn du auf entsprechenden Veranstaltungen warst, musstest du dich wirklich wegdrehen, um solche Dinge nicht zu sehen, weil sie einfach wie selbstverständlich passiert sind.“

Im Leben des heute 56-Jährigen dreht sich immer noch alles um Musik: „Sie ist für mich das, was man mir als Allerletztes im Leben wegnehmen dürfte, weil mich das kreuzunglücklich machen würde.“ Musik sei bis heute das Einzige, was ihn zum Heulen bringe: „Ich bin wirklich ein harter Hund. Aber der richtige Track zur richtigen Zeit – dann kullern die Tränen“, sagt Kavka.

Treffen im Coworking-Space der DB: Markus Kavka und Sebastian E. Merget im „everyworks“ am Hauptbahnhof Berlin

Er habe schon im Alter von zwölf Jahren gewusst, dass er beruflich etwas aus dieser Leidenschaft machen wolle. Als er seinem Vater gesagt habe, dass er Musikjournalismus studieren wolle, habe der erwidert, das sei doch kein Beruf, sondern ein Hobby. „Perfekt!“, finden sowohl Merget als auch Kavka. Und Kavka fügt hinzu: „Was Besseres kann es doch gar nicht geben.“ Sein „bezahltes Hobby“ übt der Journalist, DJ und Podcaster bis heute aus. „Das kann ich wirklich machen, bis ich umfalle.“

Durch das Streaming sei Musik in den vergangenen Jahren wesentlich demokratischer geworden, so Kavka. Man könne unabhängig von großen Plattenfirmen Musik unter die Leute bringen. „Aber dadurch, dass es so viele machen können, ist es ein vollkommen undurchdringlicher Dschungel geworden.“ Deshalb orientiere man sich eher an dem, was man schon kenne – und verpasse vieles.

Ein spannendes, amüsantes Gespräch über absurde Sonderwünsche von Stars, die perfekte Tracklist für eine Bahnfahrt und darüber, wie Kavka einmal im Interview mit seinem Idol Martin Gore von Depeche Mode komplett versagt hat.