Artikel: ICE-Boxenstopp in Berlin-Schönholz: Neubau von Anlagen für Fernverkehrszüge auf bestehendem Bahngelände
DB verfolgt in Berlin Starke Schiene-Strategie: Mehr Angebot und Komfort im Fernverkehr • Investition von zweistelligem Millionenbetrag • Umweltpakte berücksichtigt • Geplanter Baubeginn 2026 • Webseite informiert über aktuellen Stand
Die Deutsche Bahn (DB) plant, ihre Abstell- und Behandlungskapazitäten für den Fernverkehr in Berlin zu erweitern. Dafür will das Unternehmen in Berlin-Schönholz einen „ICE-Boxenstopp“ errichten. Auf der Anlage werden zukünftig Züge gereinigt, mit Frischwasser versorgt bzw. das Brauchwasser entsorgt sowie kleinere Arbeiten und Reparaturen durchgeführt. Die DB investiert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, der auf das Ziel der DB-Strategie Starke Schiene einzahlt, um das Angebot und den Komfort der klimafreundlichen Bahn in Berlin weiter auszubauen.
Die Anlage wird acht je 400 Meter lange Abstellgleise enthalten. Neue leistungsfähige Infrastruktur ist nötig, um die Züge der wachsenden Fernverkehrsflotte an den wichtigen Knotenpunkten in kurzer Zeit sauber und verkehrstüchtig bereitstellen zu können. Die neue Anlage liegt für dieses Vorhaben besonders günstig. Der Bahnhof Gesundbrunnen, Start- und Endbahnhof mehrerer Fernverkehrslinien, befindet sich nur drei Kilometer entfernt.
Die Anbindung mit dem Einbau einer Zuführungsweiche und die Elektrifizierung sind Voraussetzungen für die Überführung der Fernverkehrszüge vom Bahnhof Gesundbrunnen zur Anlage Schönholz. Während der Baumaßnahmen an der Strecke sind Einschränkungen im Straßen- und Zugverkehr notwendig. Die davon ausgehenden Störungen werden durch DB InfraGo als Betreiber so gering wie möglich gehalten. Trotzdem lassen sich Beeinträchtigungen nicht gänzlich ausschließen.
Für den Ausbau der Anlagen wird, eng abgestimmt mit den zuständigen Behörden, das Planrechtsverfahren eingeleitet. Wie bei all ihren Bauprojekten ist es der DB dabei wichtig, Betroffene und Interessierte frühzeitig und umfassend zu informieren. Auf boxenstopp-schoenholz.de gibt es regelmäßig neue Informationen über das Projekt.
Umwelt-, Natur- und Lärmschutz
Für die neuen Gleisanlagen wird bereits vorhandenes Eisenbahnbetriebsgelände genutzt und somit ein zusätzlicher Flächenverbrauch vermieden. Neben DB-eigenen internen Standards in punkto Nachhaltigkeit gibt es gesetzliche Vorgaben für den Umwelt- und Naturschutz. Auf dieser Basis setzt die DB eng abgestimmt mit den zuständigen Behörden diverse Punkte um. Ersatzmaßnahmen für die Anlage erfolgen insbesondere im Landschaftsschutzgebiet Ehemaliger Mauerstreifen, Schönholzer Heide und Bürgerpark. Dadurch wird der Biotopverbund des Mauergrünzuges sowie entlang der anschließenden Bahnanlagen gefördert, was zur Vernetzung der Lebensräume beiträgt.
Für den Schutz der Anwohnenden vor Lärm werden auf einer Länge von 720 Metern wie gutachterlich ermittelt und gefordert Schallschutzwände errichtet.